Die Geschichte vom Blechspielzeug


Lineol, Hausser, Elastolin, Kellermann, Schuco, Bing, Märklin, Gama

Blechspielzeug ist ein Sammelbegriff für Spielzeug, das aus Weißblech hergestellt wird. Dazu gehören Modelleisenbahnen und -autos, aber auch diverse mechanische Spielzeuge. Modernes Spielzeug besteht jedoch aus Kostengründen meist aus Kunststoff, teilweise auch aus Holz. Das Blechspielzeug ist daher selten und ein Sammelobjekt geworden; für alte Stücke werden mitunter sehr hohe Preise gezahlt.

Wann wurde das erste Blechspielzeug hergestellt?



Das erste Blechspielzeug in Deutschland wurde im 19. Jahrhundert vermutlich vom schwäbischen Hersteller Rock & Graner produziert, zunächst in Manufakturen, ab etwa 1890 in industrieller Massenfertigung. Die von Hand gefertigten und lackierten Spielzeuge waren sehr preisintensiv. So konnten sich zunächst nur die wohlhabenden Familien einen solchen Luxus leisten.

Wo lag der führende Produktionsstandort?



Die deutschen Produkte waren einige Zeit weltweit ein Verkaufsschlager, Nürnberg der führende Produktionsstandort. Das änderte sich in den 1950er Jahren, als Japan die deutsche Konkurrenz hinter sich ließ. Vor allem im Raum Nürnberg öffneten im Zuge der Industrialisierung viele Spielzeugbetriebe und -fabriken. Die Stadt wurde weltweit zum bekanntesten Produktionsstandort. Die deutschen Produkte waren für ihre herausragende Qualität besonders beliebt.

Wer entwarf das erste Modellauto?



Ganz entscheidend für die Blechspielzeugindustrie war die Erfindung des Autos 1885 durch Karl Benz und Gottlieb Daimler. Bis dahin wurden vorrangig Schiffe, Eisenbahnen oder Ähnliches in Miniaturformat hergestellt. Von nun an war das Automobil eines der wichtigsten Spielzeugarten. Die Firma Bing war die erste, die ein solches Mini-Auto als Kinderspielzeug in Angriff nahm.

Was führte zum Einbruch der Spielzeugindustrie?



Im Ersten Weltkrieg erfuhr die Spielzeugindustrie einen starken Einbruch. So verschlechterte sich auch die Qualität der hergestellten Spielzeuge. Nach dem Wirtschaftsaufschwung der 1920er Jahre kam die Weltwirtschaftskrise und brachte für viele spielzeugherstellende Firmen den Untergang. So musste unter anderem auch die Firma Bing ihre Fabriken schließen.

Was passierte nach der Krise?



Doch als die große Krise vorbei war, gab es wieder Hoffnung: Die beginnende Militarisierung brachte neue Modelle für die Spielzeugindustrie mit sich. Vor allem die Firmen Otto & Max Hausser/Elastolin und Lineol Brandenburg stellten Militärfahrzeuge und Soldatenregimenter in höchster Qualität her. Aber auch dieser Aufschwung währte nicht lange, denn der Zweite Weltkrieg sollte viele Fabriken zerstören. Viele Warensortimente wanderten in die USA, wo man auch heute noch viele Vorkriegsmodelle finden kann. Im Krieg fand ein weitgehender Stillstand der metallverarbeitenden Spielzeugproduktion statt, die Produktion wurde auf Gewehrhülsen verlagert. Nach dem Weltkrieg wurde der spielzeugherstellende Betrieb vor allem in der amerikanischen Besatzungszone wieder aufgenommen.

Wodurch wurde das Spielzeug verdrängt?



Bis in die 1950er Jahre hielt sich die Blechspielzeugindustrie, jedoch fand sie bald darauf ihr jähes Ende. Gründe dafür waren die kontinuierlich steigenden Lohnkosten, die es unmöglich machten, das Spielzeug günstig herzustellen, und die neuen Herstellungsverfahren wie Spritzguss und Plastikverwendung. Der Fernseher hielt Einzug in die deutschen Haushalte und verdrängte somit ebenfalls das Spielzeug. Der Niedergang einer ganzen Industriebranche war nicht mehr aufzuhalten. 1976 schloss CKO-Kellermann als letzter Betrieb für immer seine Fabriken.

Was waren beliebte Blechspielwaren?



Hier eine Liste von einigen beliebten Blechspielzeugen, die zur damaligen Zeit unzählige Male hergestellt wurden: Eisenbahnen, Autos und Motorräder, Modelldampfmaschinen, Flugzeuge, Zeppeline, Karussells, Figuren, Schiffe, Militärspielwaren, Metallbaukästen, Tretautos, Brummkreisel und Roboter.
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